Sie nennen es "Festivalausschuss“

Ein Blick hinter die Kulissen (mit freundlicher Unterstützung unserer Kaffeekanne)

Es ist Sonntag, kurz vor 14 Uhr, meistens zumindest. Ich* stehe voll freudiger Erwartung und gefüllt mit heißem, schwarzem, leckerem Kaffee auf dem Tisch, während die ersten Personen eintrudeln und Platz nehmen. Die Tassen und ich schmieden derweil bereits Pläne, wem wir als erstes eine Portion des erquicklichen Heißgetränks genannt „Kaffee“ zukommen lassen. Meistens muss ich mir meinen Tischplatz auch mit verschiedenen süßen oder salzigen Gaumenfreuden teilen. Die wechseln allerdings immer, während ich eine Konstante bin!

 

Drölf Minuten später haben sich dann alle eingefunden. Da wir im 21. Jahrhundert leben, schaltet sich der ein oder andere persönlich Verhinderte auch mal digital dazu. Da wir uns aber in einer ländlichen Gegend Deutschlands befinden, funktioniert das mangels stabilem Internet nicht immer. Gut, eine Tasse mit schwarzem und leckerem Kaffee könnte ich durch den Bildschirm ohnehin nicht anbieten, also ist das nicht so tragisch.

 

Meistens hat die Truppe, die bei diesen Treffen um mich herum sitzt, ganz schön was vor! Zwei bis drei Seiten voll mit Punkten, die sie abarbeiten wollen. Da kann ich manchmal schon nervös werden, ob ich mich eigentlich auch genügend befüllt habe…Na gut, ich bin nicht das einzige Getränk in der Runde, aber ja wohl definitiv das wichtigste!

 

Während die Tassen und ich damit beschäftigt sind zu verhindern, dass einer der Anwesenden ungewollt entkoffeiniert, schnappe ich auch das ein oder andere Wort von dem auf, was da geredet wird. Das geht von Bands, Übernachtung, Catering über Bühne, Angebote für Bauzaun, Wasserversorgung, weiter zu Security, Ausschank und Essen. Der Satz: „Ich hab das in SharePoint in Ordner xy gespeichert“, fällt auch häufiger, ebenso wie: „Soll ich das gleich in die Liste eintragen?“. Listen scheinen die irgendwie zu lieben – Helferliste, Gästeliste, Liste zu kaufender Dinge, To Do Liste…Zum Glück kann man die nicht trinken, sonst würden die mir glatt noch den Rang als beliebtestes Heißgetränk ablaufen!

 

Es kann auch mal passieren, dass einzelne Teilnehmer im Eifer des Gefechts etwas vom Thema abweichen. Ich konnte wiederholt beobachten, dass ein paar der anderen Teilnehmer die Mundwinkel dann immer mehr hängen lassen und irgendwann mal ein: „Hopp jetzt, nächster Punkt!“ kommt. Mein Cousin 3. Grades hat mir allerdings erzählt, dass das auf dieser Art von Menschenversammlung öfter mal passiert und nicht weiter tragisch ist. Nach vier bis fünf Stunden ist mein bunter Haufen dann häufig etwas erschöpft, da vermag selbst mein schwarzes Gold nicht mehr viel auszurichten. Meistens wirken sie dann aber recht zufrieden, mit dem, was sie geschafft haben.

 

Was kann ich abschließend sagen? Ich glaube dieser Haufen gibt sich mächtig Mühe ein schönes Festchen mit allerliebster Musik für euch zu zaubern. Aber natürlich niemals so viel Mühe, wie ich mir gebe, den Kaffee immer heiß und lecker servierbereit zu halten. Ha!

 

 

* Wer „ich“ ist? Na ich, die Kaffeekanne natürlich! Mensch. Hab mich extra für euch nochmal in schicker Pose ablichten lassen.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    S.W. (Aux) (Dienstag, 21 Juni 2022 17:25)

    Bin nur wegen Gegga hier gelandet.

    Den Satz mit dem Haufen finde ich herrlich zweideutig. Werde ihn mir morgen Früh noch einmal durchlesen und herrlich grinsen. Lang lebe der Porzellangott.

    Viel Erfolg euch für das Festival!